Freitag, 25. Mai 2007

Donnerstag Abend

Sensationelles Wetter. Etwa 26° C. Ein herrlicher frühsommerlicher Abend in Hamburg. Ich hab etwa bis 18.15 gearbeitet war anschl. mit Mia und Emil lange im Park und bin gerade wieder nach Hause gekommen. Es ist etwa 20:45. Gähnende Langeweile setzt ein. Was jetzt tun. Alle engen Freunde und gute Bekannte haben keine Zeit oder Lust etwas zu unternehmen. Ich hab keine Lust zu Hause abzuhängen. Also mach ich mich auf ins Fishhooks.

So richtig mag ich das Fishhooks eigentlich nicht. Irgendwie ist der Laden so dunkel und leicht versifft. Nicht doll – aber eben genug das ich den Laden nicht uneingeschränkt weiterempfehlen würde. Hat halt noch den Charme einer etwas düsteren Kneipe. Aber was solls – ich bin a froh das die Macher den ersten Pokerclub Hamburgs überhaupt aufgemacht und zum Laufen bekommen haben und wenn gute Leute da sind kann man durchaus einen sehr vergnüglichen Abend erleben.

Ich mache mich also auf den Weg. Parkplatz rappelvoll. Über die provisorische Treppenkonstruktion die jedes Mal etwas instabiler wirkt - ab in die Zockerhöhle. Es stehen zwei Leute herum und es laufen zwei Tische. Ich trage mich auf einem regulären Tisch als siebter auf der Liste ein. Tisch beginnt sobald 10 Mann eingetragen sind.

Ich treffe Dirk B. der an seinem Tisch schon Zuschauer war. Wir plauschen und warten darauf unseren Tisch zu spielen. Es fehlt nur noch eine Person. Dann kommen zwei Superschlauberger hinein und tragen sich auf der gleichen Liste ein. Sprich: Der zweite Typ hat auf dem Anmeldebogen noch handschriftlich Platz 11 hinzugemalt und auf einmal sollen wir zu elft spielen. Ich lege energischen Protest ein. „Schon eng genug an den Tischen und für 15 EUR hab ich keine Lust mit 11 Mann zu spielen“ – Barkeeper schaut etwas hilflos und schiebt es auf den Dealer. Der wiederrum ist grad nicht zu finden. Ich habe wirklich keine Lust und gebe meine bereits gekaufte Spielkarte zurück und bekomme mein Geld zurück. Dann setzt Dirk noch mal nach und erklärt dem Barkeeper das der elfte Mann eigentlich auf den nächsten Tisch warten muß. Dann taucht der verschollene Dealer wieder auf – bestätigt Dirks Aussage und die Karte vom elften Mann wandert wieder zu mir und mein Startgeld wieder an den Barkeeper. So – das hätten wir dann.

Das Spiel verlief eher unspektakulär. Ich verlor über 50% meines Stacks im zweiten Spiel. Hab 9-9 sehr aggressiv mit 400 angespielt - einen Mitspieler gefunden. Flop K-7-6. Ich setze 400 an. Er callt, hat aber meiner Ansicht nach nix getroffen. Die im Flop gedrehte 10 wird wieder von mir mit 400 angespielt und ich kassiere ein Allin raise von meinem Mitspieler. Ich glaube ihm die 10 und folde. Netterweise zeigt er mir seine 10 die er auf der Hand hält (was ich übrigens nicht gemacht hätte – ich zeige nur Karten als taktisches Mittel). Rest des Spiels ist als eher unwichtig einzustufen und ich war dann irgendwann raus aus dem Match.

Mein zweiter Tisch war durchaus spannender. Ich mache mal einen Sprung bis ins HeadsUp. Dort sitze ich einem Nils gegenüber. Beide etwa gleichviel Chips. Es ist irgendwie ganz knisternde Spannung. Wir reden kein Wort. Ehrlich. Wir haben 3 Blindlevels im HeadsUp gesessen und außer Call, Raise, Bet, Reraise, Fold nicht ein Wort miteinander gewechselt. Es war schon fast unheimlich. Etwa 8 Zuschauer, die irgendwie auch nichts gesagt haben. Wenn die Zuschauer was gesagt haben, dann nur flüsternd. Sie wollten uns nicht stören. Fand ich irgendwie cool. Innerlich kam ich mir so vor als seien 9 Kameras auf uns gerichtet und das Finale von irgendeinem großen Event würde gerade übertragen. Beide haben sehr straight ihr Spiel gemacht, dabei aber keine spektakulären Moves gewagt. Nils ist ein guter Spieler und es macht irgendwie Spass gegen ihn zu spielen. Ich verliere letztendlich gegen Nils und war danach dennoch zufrieden (obwohl ich eigentlich nie zufrieden bin wenn ich verliere). Meine Leistung war ok und ich hatte einen spannenden Abend.

Keine Kommentare: