Montag, 26. November 2007

GUNSHOT STREET

In den letzten Wochen ist mir vermehrt aufgefallen, dass diverse Pokerspieler einfach falsche Begrifflichkeiten für Blätter oder Aktionen rund um das Pokerspiel nutzen.

Neulich habe ich aber die Krönung der Krönung erlebt und konnte genüsslich einem Gespräch zwei Pokerspieler lauschen. Hier der Auszug:

"Ich sitze ich im HANDSUP. Hab 9-9 auf der Hand. Der Flop kommt: 7-8-J. Mensch denke ich: Ich hab ein gutes Paar und einen GUNSHOT für eine STREET. Da zwei Karos liegen gehe ich sofort allin um mich gegen einen möglichen FLÄSCH durchzusetzen. Auf dem Turn bekomme ich tatsächlich meine 10 für die STREET aber der andere kriegt auf dem River noch seinen FLÄSCH zusammen. Mann war das ein BAD BET."

Herrlich war auch, dass der Dealer versucht hat zu verbessern: Als das Wort HANDSUP fiel guckte der Dealer fragend und sagte: "HeadsUp" so als eine Art leichte Korrektur - der Spieler verstand es aber nicht als Korrektur, sondern fasste es vielmehr Verstärkung auf und nickte hektisch: "Ja, ja im HANDS UP"

Es war schon wirklich lustig, aber es schmerzt schon etwas beim zuhören, deshalb hier nochmal speziell für den Spieler der die Geschichte erzählt hat:

Eine STREET ist zwar eine Strasse, aber beim Pokern sagt man STRAIGHT.
Ein GUNSHOT ist ein Pistolenschuß und hat mit Pokern nichts zu tun. richtig heisst es: GUTSHOT
FLÄSCH ist schon fast richtig. Gemeint ist ein FLUSH und wird "FLASCH" ausgesprochen

Ein BAD BET wäre eine schlechte Wette - BAD BEAT wäre an dieser Stelle das was gemeint war

In diesem Sinne einen guten Start in die Woche
David

Dienstag, 20. November 2007

100 EUR Turnier in Schenefeld

Meist mache ich freitags so gegen 17 Uhr Feierabend und fahre mit meinem Hund ins Niendorfer Gehege und lasse ihn für zwei Stunden durch den Park toben. Ich bin dann so gegen 19.30 wieder zu Hause und starte so langsam mit der Abendplanung. Da das Fishhooks vorübergehend keine Tische (und Stühle) mehr hat, war das also keine Option. Ich entschied mich also einen entspannten Abend vor der Glotze zu verbringen..... dann rief Klaus an. Klaus hatte Lust zu pokern und ich war prinzipiell nicht abgeneigt.

Schnell einigte man sich auf das 95+5 Turnier in Schenefeld und da mich Oli N. bereits am Nachmittag vorsorglich angemeldet hatte mussten wir nur noch Klaus unterbringen. Ich rufe also in Schenefeld an.

Ich: Hallo ich würde gern noch jemanden für das Turnier heute Abend anmelden.
Sie: Turnier ist voll. Bereits 7 Leute auf der Warteliste.
Ich: Aber Sie füllen doch auf, wenn jemand aus dem Turnier rausfällt.
Sie: Augenblick, ich frag mal.

Im Hintergrund höre ich wie Sie eine Kollegen fragt: Heute ist doch kein RebuyTurnier, oder?
Dann zurück zu mir


Sie: Nein, heute ist kein RebuyTurnier
Ich: Ja ich weiß das es kein Rebuyturnier ist, aber Sie besetzen doch Plätze von der Warteliste nach sobald jemand aus dem Turnier ausscheidet.
Sie: Nein, heute ist kein RebuyTurnier
Ich: Das weiß ich und das meine ich auch nicht.

Jetzt versuche ich mit einfachen Sätzen zu erklären, was in Schenefeld seit einigen Wochen gängige Praxis ist."Also jemand fliegt aus dem Turnier, dann nehmen Sie den nächsten von der Warteliste und der kommt dann noch rein"

Sie: Wir spielen heute mit 66 Leuten und kein RebuyTurnier

Ich resigniere und lege auf. Ich gebe Klaus die Nummer und versucht es selbst und erlebt so ziemlich die gleiche Konversation wie ich. Da es inzwischen 20:07 ist und das Turnier um 20:30 starten soll entscheiden wir uns schnell loszufahren und vor Ort mit kompetenteren Leuten zu sprechen.

um 20:40 kommen wir in Schenefeld an. Turnier läuft noch gar nicht. Klaus kann sich Problemlos registrieren und ist der erste auf der Warteliste und kann einsteigen sobald der erste aus dem Turnier fliegt. Na also, geht doch. Hier wäre vielleicht eine kleine Schulung der Telefondame im Casino Schenefeld nötig.

Total viele die sonst im Fishhooks spielen sind vor Ort: Christian P, Torsten E., Anja T., Daniel M. um nur einige zu nennen. Gesprächsthema Nummer eins ist natürlich die Razzia im Fishhooks und einige die Live vor Ort waren erzählen noch ein paar Details der Razzia.

Vor Turnierstart machen wir mit 9 Leuten eine 5 EUR Last longer Wette, die Oli N. am Ende für sich entscheiden sollte. Leider ist Oli aber nicht ins Geld gekommen.

Das Turnier läuft sehr bescheiden für mich und ich fliege bereits im zweiten Level (Blinds 40/80) raus, weil ich meine Pocket Jacks total beschissen gespielt habe. Details möchte ich an dieser Stelle ersparen. Klaus hält sich auch nicht viel länger und wir nehmen erstmal einen Drink an der Bar. Klaus zwackelt dann zum BlackJack und ich überlege ob wir noch so lange warten sollen bis ein cashgame-Tisch startet.

Ich entscheide mich fürs Warten und ca. eine Stunde später startet der cg-table. Limits sind 2,5/5 Eur. MinimumTableStack sind 200 EUR. Ich gehe mit Mimimum rein und muß nach etwa einer Stunde nochmal aufziehen. Ab da lief es dann besser und am Ende des Abends gegen 3.30 Uhr habe ich knapp 1.000 EUR an Chips vor mir stehen die ich dann auscashe. Also, nach Abzug aller Kosten ein Profit von ca. 450 EUR. Ordentlich.

Klaus hat ebenfalls den Abend mit einem Plus beendet und wir beiden fahren noch schnell zu Erikas Eck in der Schanze und nehmen uns noch ein paar Brötchen zum Frühstück mit nach Hause. Um ca. 4.45 Uhr bin ich zu Hause - gehe noch eine Runde mit meinem Hund und fall dann um ca. 5.30 Uhr ins Bett.

Freitag, 16. November 2007

Razzia im Fishhooks!

Die Nachricht hat sich gestern Abend in Windeseile in der Hamburger (Fun-) Pokerszene herumgesprochen: Razzia im Fishhooks!!!!

Ich saß gerade mit einigen Freunden zusammen als auf einmal fast alle Mobiltelefone klingelten und jeder von uns die gleiche Botschaft bekam: Ca. 30 Polizisten stürmen den Hamburger Pokerclub Fishhooks und führen eine Razzia durch. So recht konnte man das Anfangs kaum glauben, aber tatsächlich bestätigte sich diese Info recht schnell.

Ich selbst war wie gesagt nicht vor Ort und kann nur wiedergeben was mir mehrere Augen und Ohrenzeugen berichtet haben. Danach soll es sich wie folgt abgespielt haben: 3-4 Mannschaftswagen halten vor dem Fishhooks. Ca. 30-40 Polizisten stürmen Richtung Fishhooks und haben wohl leichte Probleme die (nicht verschlossene) Tür zu öffnen ( immer wenn ich ins Fishhooks gehe habe ich keine Probleme mit der Tür, aber egal) - also nutzen Sie einen Rammbock und veschaffen sich einen "gewaltigen" Einstieg in die Location (vielleicht ist das aus dem Lehrbuch: "Razzia for Dummies" oder klassiches Rudelverhalten - keine Ahnung).

Auf jeden Fall haben die etwa zehn anwesenden Gäste wohl nicht schlecht gestaunt als plötzlich jeder "SOFORT" die "HÄNDE AUF DEN TISCH" legen musste und sich dann zwecks Fotoerinnerung und Aufnahme der Personalien an die Wand stellen musste. Ach ja, telefonieren war während der gegenseitigen Bekanntmachung ebenfalls nicht gestattet, so dass zwischenzeitlich der Informationsfluß an Externe etwas unterbrochen wurde. Aber draussen vor dem Fishhooks gabs noch etliche Beobachter die Gott und die Welt darüber informierten was denn so alles passierte.

Auf jeden Fall wurden dann noch alle (!) Pokertische und Stühle (!!!!) von der Polizei aus dem Fishhooks herausgeschleppt und abtransportiert (wahrscheinlich für das alljährlich stattfindende Weihnachts-MTT-No Limit-Rebuy-und Addon Turnier der Innenbehörde)

Festnahmen gab es keine.

Ganz ehrlich - ich konnte es kaum glauben was sich da gestern abgespielt hat und verstehen kann ich es erst recht nicht. Warum geht man mit solchen brachialen Mitteln gegen die Fun-Sachpreispokerszene vor? Das Fishhooks ist meiner Meinung nach ein absolut sauberer Laden und es ist nicht nachvollziebar für mich warum es zu einer solchen Aktion kommen musste!

Wir wollen doch nur miteinander spielen.......

Update:

Bericht bei Pokerolymp
Bericht im Hamburger Abendblatt
Polizeipresse.de